Backpacking in Indien – Land der Kontraste

Indien: Außergewöhnlich, beeindruckend, faszinierend und frustrierend

Bunte Kleider, badende heilige Kühe, das Holy Fest, überfüllte Züge, Bollywood, Meditation, Yoga, Menschenmassen, Verkaufsstände, der Duft nach Gewürzen, klingelnde Rikschas. Überall findet man Stände die Chai, Lassi und Zuckerrohrsaft verkaufen. Müllhalden, abgemagerte alte Männer schlafen am Straßenrand und Kinder mit verdreckter Kleidung die nach Essen und Geld betteln. All das ist Indien. Schön und schrecklich zugleich.

Wie ist Indien?

In jedem Fall ist Indien kein einfaches Reiseland. Indien ist einfach anders. Es spaltet die Meinungen wie wahrscheinlich kein anderes Land: Die einen lieben es und die anderen möchten nie wieder dorthin.

Eine Reise durch das Land kann sehr anstrengend sein und man wird mit Reizüberflutungen zu kämpfen haben aber es wird zugleich auch eindrucksvoll und aufregend sein. Stromausfälle, kaltes Wasser, verspätete und volle Züge sind an der Tagesordnung. Man wird auffallen und angestarrt werden.

Tag Mahal - Indien – Ipackedmybackpack.de Reiseblog

 

Wohin sollte man reisen?

Indien ist ein Land der Extreme – auch landschaftlich. Man sollte Zeit und Gelassenheit mitbringen. Indien ist riesig und man muss sich entscheiden was man sehen will. Ich bin über die nepalesische Grenze nach Indien eingereist und von Gorakhpur mit dem Nachtzug nach Varanasi gereist. Gefolgt von Agra, Delhi, Jaipur, Udaipur und nach Mumbai. Alles mit dem Zug. Das südliche Indien hat den Ruf einfacher zu bereisen zu sein.

 

Indische Hygiene

Die indischen Standards sind natürlich nicht mit den europäischen zu vergleichen. Durchfall ist auf einer Indienreise leider fast vorprogrammiert. Deshalb sollte man seine Reiseapotheke entsprechend ausstatten. Denn öffentliche Toiletten gibt es kaum und wenn dann sind sie in der Regel in einem üblen Zustand.

 

Indiens Züge

Wer das typische Indien erleben will, reist mit dem Zug. Das indische Bahnnetz zählt zu den längsten und den betriebsamsten der Welt. Man reist damit nicht nur günstig durchs Land, sondern erlebt eine einmalige Atmosphäre.

Natürlich gibt es sie: Die heißen, stickigen und überfüllten Waggons. Man kann sich aber auch für bessere Waggons mit Klimaanlage und Betten mit Bettwäsche entscheiden. Allerdings sollte man diese rechtzeitig buchen.

Ich wählte meistens die Sleeper Class, eine billigere Klasse ohne Klimaanlage. Langweilig wird es hier nicht, denn ständig laufen Verkäufer durch die Gänge und verkaufen Chai, Essen und Krimskrams.

Von dem Wort First Class sollte man sich aber nicht irritieren lassen. Da alle anderen Klassen ausverkauft waren, habe ich eine Nachtfahrt in der First Class verbracht. Die Liegen sind dieselben. Einziger Unterschied ist, dass man ein 2er-Abteil hat, welches man abschließen kann. Kann natürlich sein, dass sich das von Zug zu Zug unterscheidet. Wichtig: Man muss bei der Fahrt im Zug selbst darauf achten, wo man aussteigen muss. Durchsagen gibt es keine. Im Zweifelsfall immer einen sympathischen Sitznachbarn fragen.

 

Wo kaufe ich die Zugtickets?

Persönlich am Schalter
Wahrscheinlich ist es nirgendwo anders so schwer an ein Zugticket zu kommen wie in Indien. Es gibt extra Ticketschalter für Touristen, diese sind allerdings selten geöffnet. An den Ticketschaltern herrscht ein großes Gedränge und auch wenn die Inder sonst immer sehr gelassen scheinen, scheinen sie am Schalter unter Zeitdruck. Am besten man füllt vorab den Buchungszettel aus, um sich unnötigen Stress am Schalter zu sparen. Ich kann das Ticketbüro für Touristen in Varanasi empfehlen. Hier wartet man in einem klimatisierten Büro und einem wird beim Ausfüllen geholfen. Informiere dich vorab in welcher Klasse du sitzen willst. Am besten man reserviert sich das oberste Bett. Das ist nachts das sicherste mit der meisten Privatsphäre und tagsüber hat man ein Stauraum für sein Gepäck.

 

Die Bahnhöfe

Verspätungen von mehreren Stunden sind in Indien keine Seltenheit. Wahrscheinlich sind deswegen Indiens Bahnhöfe immer überfüllt. Während wir in Deutschland nervös auf die Uhr schauen und einen halben Nervenzusammenbruch erleiden würden, wenn die Bahn mal wieder eine halbe Stunde Verspätung hat, machen viele der Inder am Bahnsteig auf dem Boden ein Nickerchen oder setzen sich auf den Bahnsteig und packen ihre indischen Speisen aus, um sie am Bahnsteig auf dem Boden zu essen.

 

Kosten

Das Land gehört zu den günstigsten Reisezielen für Backpacker. Als Backpacker wähle ich eher preiswerte Unterkünfte, fahre mit lokalen Transportmitteln und esse auch oft an Straßenständen.

Die Ausgaben (Stand 07/2014):

Unterkünfte
Agra: 550 Rupies
Varanasi: 850 Rupies
Jaipur: 550 Rupies
Delhi: 800 Rupies
Mumbai: 950 Rupies

Ich würde empfehlen dir die Zimmer immer erst zeigen zu lassen, bevor du eincheckst. Obwohl das Hotel selbst einen guten Eindruck macht, können die Zimmer trotzdem in einem üblen Zustand sein.

Essen und Getränke
Wieviel man für Essen und Getränke ausgibt, kommt sehr darauf an, wo du isst. Ich habe in der Regel an Straßenständen (ab 10 Rupies) oder in billigen Restaurants (ca. 100 Rupies) gegessen. Ein Thali bekommt man hier schon für ca. 60 Rupies. Einen kleinen Chai bekommt man an Straßenständen ebenfalls für etwa 10 Rupies, Lassis für zwischen 20 und 50 Rupies. Ich habe durchschnittlich für Lebensmittel etwa 200-250 Rupies pro Tag ausgegeben.

Eintrittspreise
Touristen müssen oft ein Vielfaches von dem Eintritt der Einheimischen zahlen. Der Eintritt ins Taj Mahal kostet 750 Rupies.

Transportmittel
Für lange Strecken habe ich immer den Zug genutzt, für kürzere den Bus. Innerhalb der Stadt ein Tuk Tuk.

Die Zugpreise variieren sehr, je nachdem welche Klasse man bucht.

Züge
Sleeper Class:
Jaipur – Udaipur: 260 Rupies
Delhi – Jaipur: 235 Rupies
Agra – Delhi: 170 Rupies
Varanasi – Agra: 350 Rupies

First Class:
Gorakhpur – Varanasi: 425 Rupies

Mein Fazit von Indien

Bunt, laut und anstregend. Für Indien braucht man auf jeden Fall starke Nerven und ist nicht für jeden etwas. Es ist schön und schrecklich zugleich. Mir hat Indien unheimlich gut gefallen. Man sollte ganz unvoreingenommen durch das Land reisen und alles einfach auf sich zukommen lassen.

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