Nordkorea
Nordkorea ist eins der abgeschotteten und geheimnisvollsten Länder der Welt und ohne Frage alles andere als ein typisches Reiseziel. Ich habe mich einer organisierten Rundreise angeschlossen und habe sieben Tage im Land verbracht.
Allgemeines
Schon vom Reiseveranstalter wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Guides über kleine Mitbringsel aus unserer Heimat freuen: Süßigkeiten, Schokolade, Hygieneartikel…westliche Produkte kommen gut an.
Ausflugsziele, Restaurants und Hotels werden vorab für einen ausgewählt. Auf Internet muss man für die Zeit im Land verzichten. Es ist aber möglich vom Hotel aus zu telefonieren (etwa zwei Euro pro Minute nach Deutschland) oder unter dem Absender des Hotels eine Mail verschicken.
Geld und Währung
Man muss unbedingt genügend Bargeld mitbringen, denn Geldautomaten gibt es nicht und auch Kreditkarten bringen einem hier nichts. Am besten in kleinen Scheinen und auch Münzen. Als Touristen zahlt man alles ausschließlich in Euro, US-Dollar oder chinesischen Yuan statt in nordkoreanischen Won.
Einkaufen
Im Hotelshop findet man jede Menge Importware aber auch einige nordkoreanische Produkte. In Souvenirshops findet man Bücher, DVDs, Bildbände, Briefmarken, Anstecknadeln und Poster. Auch Postkarten kann man verschicken. Eine Briefmarke in die Heimat kostet etwa einen Euro. Es hat etwa zwei bis drei Wochen gedauert bis sie angekommen sind.
Unterkünfte
In Pjöngjang gibt es zwei Touristen-Hotels: Das Yanggakdo-Hotel und das Koryo-Hotel in der Nähe Pjöngjangs Hauptbahnhofs. Im letzteren habe ich gewohnt. Das Zimmer ist recht geräumig und man empfängt einige internationale Fernsehsender. Auf den Türmen des Hotels gibt es jeweils ein drehendes Restaurant.
Neben dem Koryo Hotel in Pjöngjang verbrachte ich eine Nacht im gehobenen Hyangsan Hotel im Myohyang Gebirge.
Essen
Kimchi ist eingelegter Kohl und wird uns zu fast jedem Mittag- und Abendessen serviert. Ich konnte mich damit aber nicht richtig anfreunden.
Raengmyon sind dünne Nudeln aus Buchweizenmehl und werden in der Regel kalt gegessen.
Sicherheit
Wer sich trotz Reisewarnung für eine Reise nach Nordkorea entscheidet, sollte sich unbedingt an die Regeln halten und sich vorab auch schon darüber informieren. Zu den Regeln gehören: Statuen nur im ganzen zu fotografieren, nur fotografieren wenn es der Reiseführer erlaubt (ich habe immer vorher gefragt) und Kritik oder Witze über die Führung sind absolut Tabu. Auch als Tourist muss man an sich vor den Kim-Denkmäler verbeugen oder auch Blumen niederlegen und kommt damit in ein Dilemma, das man mit seinem Gewissen vereinbaren muss. Wenn man sich an die Regeln hält, respektvoll und interessiert bleibt, darauf achtet was man sagt und tut und es schafft darüber hinwegzusehen ständig unter Beobachtung zu stehen, kann man sich halbwegs sicher fühlen. Vor Kleinkriminellen braucht man zumindest keine Angst haben. Ich muss sagen, dass ich noch nie vor einer Reise so aufgeregt war wie vor dieser. Und mir ist wirklich eine riesige Last von den Schulter gefallen, als ich wieder in Peking landete.