Wenn man an Kuba denkt, denkt man an nostalgische Oldtimer, prächtige Kolonialbauten, Rum, Zigarren und Traumstrände. Mit Kuba verbindet man aber auch Fidel Castro, Sozialismus und eine Bevölkerung, die trotz vieler Entbehrungen nicht ihre Lebensfreude verloren hat. Eine Reise nach Kuba ist wie eine Reise in die Vergangenheit und bei einem Spaziergang durch Havanna oder Trinidad kommt man sich vor wie in einem alten Hollywoodfilm.
Ankommen in Kubas Hauptstadt Havanna
Ich hatte vorab schon viel über Kubas harte Einreisebedingungen gelesen aber eigentlich lief alles problemlos. In der Eingangshalle wartete eine Menschenmenge. Ich nahm ein Taxi zum vorab reservierten Casa Particular. Casas sind Privatunterkünfte und ideal ist, um in das kubanische Leben einzutauchen.
Nun aber raus kubanisches Leben schnuppern: Es scheint als sei die Zeit hier stehengeblieben. Kleine Gassen mit farbenfrohen Häusern, bunte Oldtimer die bis heute das Stadtbild von Havanna prägen und überall hört man Salsamusik.
Mein Casa lag sehr zentral und ich konnte die Stadt zu Fuß erkunden. Ich kam vorbei an einem Straßenfriseur (die Haare wurden einfach auf der Parkbank geschnitten) und erreichte bald das Capitolio Nacional – das Wahrzeichen von Havanna. Es ist fast eine Kopie des Capitols in Washington. Allerdings etwas größer.
Ich lief etwas durch die Gassen der Innenstadt, vorbei an beeindruckenden Kolonialbauten und heruntergekommenen Bauruinen und beobachtete das kubanische Leben. Allein damit könnte ich Tage verbringen. Zu empfehlen ist auch ein Besuch des Museum de la Revolution, auch wenn hier fast alles auf Spanisch ist. Auch ein Spaziergang am Malecón – der Hafenpromenade von Havanna – sollte bei einem Havanna-Besuch nicht fehlen. Viele Menschen scheinen sich nicht hierhin zu verirren. Abgesehen von der Straße wirkt es hier wie ausgestorben. Liegt vermutlich aber an der heißen Mittagssonne.
Viñales: Cowboys, Zigarren und Pferdekutschen
Ich nahm einen Touribus nach Viñales. Zu Fuß ging es dann zur Unterkunft – einem kleinen süßen Haus mit Veranda.
Viñales, in der westlichen Provinz Pinar del Rio, hat mir auf Anhieb gut gefallen. Kleine bunte Häuser mit Schaukelstühlen auf der Veranda, Tabakplantagen und eine wunderschöne Natur: Viñales ist ideal um nach dem anstrengenden Havanna das ländliche Kuba kennenzulernen. Es ist hier, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Ein kleiner Ort in der Pferdekutschen statt Autos fahren. Trotzdem oder gerade deswegen hat Viñales viel Charakter. Nichts macht mehr Spaß, als mit einem Mojito in der Hand auf der Veranda zu sitzen und das Treiben zu beobachte.
Ich buchte eine horseback riding-Tour durch das Viñales-Tal und den Nationalpark. Dies oder eine Fahrrad-Tour sind ideal, um die Tabakplantagen und die schöne Landschaft von Viñales zu erkunden.
Der Tourguide war Farmbetreiber und sprach nur spanisch. Auf dem Pferd ging es 3 Stunden durch die schöne Landschaft von Viñales.
Soroa/ Las Terrazas
Der Wasserfall in Soroa/Las Terrassas war zwar nicht überwältigend aber sehr schön. Der Eintritt kostete 2 CUC.
Cienfegos – lohnt sich ein Stopp?
Laut Reiseführer sei Cienfegos französisch angehaucht und sei ähnlich wie Paris. Davon habe ich allerdings nichts gemerkt. Das Zentrum der Stadt war schon sehr heruntergekommen. Es gab schon einige hübsche Gebäude und der Malecón war auch nicht schlecht. Trotzdem hat mir die Stadt gar nicht gefallen. Ich fühlte mich unsicher und von den Männern wurde man permanent angequatscht, angestarrt und es wurde einem wie einem Hündchen hinterhergepfiffen. Das Mittel- und Südamerikaner aggressiver flirten als Europäer ist ja bekannt, aber es war einfach nur nervig. Uns allen war schnell klar, einen zweiten Tag müssten wir hier nicht bleiben. Unser Casa für 17 CUC war aber super. Die Familie gab sich die allergrößte Mühe, damit es uns dort gefällt. Besonders beim Essen. Von hier kann man auch einen Ausflug zur 2 Stunden entfernten Playa Girón an der Schweinebucht unternehmen.
Spaziergang durch Trinidad
Trinidad ist hübsche Kolonialstadt mit bunten Häusern, kleinen Gassen aus holprigem Kopfsteinpflaster die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Besonders rund um den Plaza Mayor findet man hübsche Gebäude aus der Kolonialzeit. Man fühlt sich wie in die Vergangenheit zurückversetzt: Esel- und Pferdekutschen holpern über das Kopfsteinpflaster, während man Autos in der Innenstadt vergeblich sucht.
Wir liefen erstmal durch das dunkle Trinidad. Die Stadt hat mir gleich super gefallen. Viele kleine Gassen und man wurde nicht ständig angequatscht wie in Cienfegos.
Wir machten uns auf den Weg zum Strand. Eigentlich wollten wir mit einem Touribus fahren, der für 2 CUC Hin und zurück fährt. Da der nächste aber erst in einer Stunde fuhr, nahmen wir ein Taxi für 1,50 CUC pro Person. Der Strand soll der schönste der Südseite von Kuba sein und er war auch wirklich schön. Nur leider etwas zu voll. Wir relaxten den ganzen restlichen Tag am Stand. Zurück nahmen wir den Bus in die Stadt. Im Bus mussten wir ein Tagesticket lösen, mit dem Taxi wären wir also billiger weggekommen. Naja.
Abends wollten wir noch raus und den Abend mit einem Cocktail ausklingen lassen. Wir fanden eine tolle Musikbar, das Casa de la Música, mit Liveband und die Cocktails hatten auch akzeptable Preise. Hier schwingen Einheimische und Touristen unter freiem Himmel zu kubanischen Klängen das Tanzbein. Hier schauten wir den Musikern und Tänzern zu. So wie man sich Kuba vorstellt.
Santa Clara: Auf den Spuren der Revolution
Die berühmteste Sehenswürdigkeit in der Studentenstadt Santa Clara ist das Che Guevara Denkmal. Das Denkmal war nur etwa 500m Fußweg vom Busbahnhof. Es war eine Che Statur auf einem Freiluftmuseum. Dahinter war das Mausoleum, in welchem die sterblichen Überreste von Che und 6 seiner Mitstreiter liegen. Das Museum und das Mausoleum hatten aber leider schon geschlossen und wurden streng von Polizisten überwacht.
Santiago de Cuba und Umgebung
Mit dem Viazul-Bus fuhren wir weiter nach Santiago de Cuba. Von hier aus kann man eine Tour zum höchsten Berg Kubas, dem Pico Turquino, unternehmen. Wir schlenderten durch die Stadt und durch den bekannten Stadtteil Tivoli zur Promenade.
Wir kauften Tickets für die Tropicana Show. Die gibt es auch in Havanna, hier in Santiago ist sie aber um einiges günstiger für 20 CUC inkl. Cocktail. Wir erkundeten die Stadt und gingen ins Revolutionsmuseum.
Dann nahmen wir uns noch ein Taxi zu einer Festung EL Morro, die gebaut wurde, um Santiago vor Piraten zu schützen. Von hier oben hatten wir eine tolle Aussicht über Santiago.
Heute wollten wir an den Straßenmärkten frühstücken. Und es war eine gute Entscheidung. Mal etwas anderes. Wir holten uns für 1 Pesos leckeren Saft und auf dem Bauernmarkt Mango und Bananen. Mit einem Taxi fuhren wir nach El Padre, eine Kirche außerhalb. Diese ist eine bekannte Sehenswürdigkeit in der Gegend und eine bekannte Pilgerstätte. Für 8 CUC pro Person hatten wir einen Taxifahrer überzeugt uns zu fahren. Die Kirche liegt in den Bergen. Die Kulisse an sich sehr schön aber die Kirche an sich weniger spektakulär. In der Kirche befindet sich eine heilige (ich nenne es mal) Puppe, die angebetet wird. Nach einer Stunde fuhren wir zurück nach Santiago, schlenderten durch die Straßen und holten uns an einem Essensmarkt Mini Curros für einen CUC. Wir gingen in ein Pesos Restaurant essen und ich holte mir noch eine Pizza auf dem Straßenmarkt.
Mit einem Taxi fuhren wir zum Tropicana. Die Show fing um 22h an, da merkt man dass es Kuba ist. Welche Show in Deutschland würde schon um 22h beginnen. Die Show war nicht sehr gut besucht. Wir bekamen einen gratis Cocktail und Häppchen. Die Show war klasse mit tollen Kostümen und alles Open Air. Um 24h war die Show vorbei. Die Lady von unserem Casa meinte zum Taxifahrer, dass er uns um 2h abholen sollte, damit wir noch zur After Show Party konnten. Also warteten wir zwei Stunden oben in einem Club mit vielen jungen Kubanern.
Traumstrände in Varadero
Nach einer Nacht im Bus kam ich gegen 11h an der Viazul Haltestelle in Varadero an. Dort stand auch schon ein Viazul Shuttle bereit, der einen für nur 3 CUC zum Hotel fährt. So habe ich mir das Taxi gespart. Mein Hotel wurde gleich als erstes angefahren und so war ich schon um kurz nach 11h im schönen Barlovento Hotel und konnte einchecken. Das Hotel war sehr schön, kein großer Klotz sondern viele kleine mediterrane Gebäude. Ich bekam mein All Inclusive Bändchen und machte mich im Zimmer etwas frisch. Ich ging zum Mittagsbuffet. Das war sehr lecker. Anschließend ging ich etwas am Strand spazieren. Das Wasser war der Wahnsinn. Total Türkis.
Varadero liegt im Norden von Kuba und ist wohl der beliebteste und touristischste Ort der Insel. Mit dem wahren Kuba hat Varadero meiner Meinung nach nichts zu tun aber ist zum Entspannen nach einer anstrengenden Reise wunderbar. Ich kam mir nur zwischen den vielen Pärchen und Familien hier etwas komisch vor. Es gab drei verschiedene Restaurants. Darunter auch ein Kubanisches.
Am Strand schaute ich mir den Sonnenuntergang an und der war gigantisch.
Mein Fazit von Kuba
Kuba ist in jedem Fall eine Reise wert und besonders Havanna und Viñales haben mir super gefallen. Man kommt sich vor wie in einem alten Hollywoodfilm. Trotzdem hat mich Kuba nicht so in den Bann gezogen wie manch andere Länder.