Auf dem Mekong mit dem Slowboat vom Norden Thailands nach Luang Prabang in Laos – genau das war mein Plan für die kommenden zwei Tage.
Ich übernachtete direkt an der Grenze zu Laos in dem thailändischen Örtchen Chiang Khong. Von dort ging es früh am Morgen mit einem wackeligen Boot über den Fluss nach Laos und wo man sich das Einreisevisum für Laos besorgt. Von der kleinen laotischen Stadt Huay Xay, auf der laotischen Seite des Mekongs, startete dann das Slowboat in Richtung Luang Prabang.
Mit dem Slowboat auf dem Mekong nach Luang Prabang
Vor mir liegt eine 2-tägige Fahrt auf dem Mekong. Zwei Tage mit jeweils etwa 8 Stunden auf dem Boot und einer Übernachtung im kleinen Pakbeng. Genug Zeit um mir einen ersten Eindruck von Laos und der Natur zu verschaffen. Und die Landschaft von Laos ist wirklich traumhaft! Auch das Boot war besser als erwartet. Mir wurde vorab schon Angst gemacht, dass die Boote komplett überfüllt sind, alles total eng wäre und es kaum machbar wäre, einfach mal aufzustehen und sich auf dem Boot die Füße zu vertreten. Dem war aber nicht so. Es gab zwar nur kleine harte Holzbänke aber man hatte genug Platz.
Nach 6 Stunden kamen wir im kleinen Pakbeng an. Der Ort ist wirklich winzig und die verschiedenen Unterkünfte gut zu Fuß erreichbar. Unser vorab reserviertes Hotel war leider ausgebucht. Hallo? Warum dann reservieren? Egal, eine Alternative war schnell gefunden.
Am nächsten Morgen fuhr unser Boot um 9.30h weiter nach Luang Prabang. Das heutige Boot war viel kleiner und an jedem Sitz hingen Rettungswesten…sehr beruhigend. Heute lagen 10h Fahrt vor uns. Die Landschaft entschädigte das Ganze und das Treiben am Ufer bot reichlich Ablenkung, sodass einem nicht langweilig wurde. Wir sahen sogar Elefanten und immer wieder kamen laotische Kinder angerannt, die uns vom Ufer aus begeistert zuwanken. Gegen 17h kamen wir in Luang Prabang an. Was für eine tolle Fahrt!
Endlich! Ankommen in Luang Prabang
Nach einer zweitägigen Bootsfahrt auf dem Mekong erreichte ich endlich Luang Prabang. Luang Prabang hat mich vom ersten Moment in seinen Bann gezogen und gehört ohne Zweifel auch für mich zu den schönsten Städten Südostasiens.
Das Städtchen mit knapp 50.000 Einwohnern zwischen dem Mekong und dem Nam Khan Fluss hat seinen ganz eigenen Charme und ist ganz anders als die asiatischen Städte, die ich bisher besucht hatte. In der Stadt herrscht eine ruhige gelassene Atmosphäre von der man sich schnell anstecken lässt. Und wenn man die Altstadt entlangläuft, kommt man an wunderschönen guterhaltenen Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit vorbei. Einige wurden liebevoll zu netten Restaurants, Cafés und Unterkünfte ausgebaut und bieten Kaffee und Croissants an. So hatte ich mir eine Stadt in einem asiatischen Entwicklungsland nun wirklich nicht vorgestellt.
Hier kann man stundenlang entlangschlendern oder es sich an einem der zahlreichen hübschen Restaurants und Straßencafés gemütlich machen und das Treiben beobachten. Auch die Cafés und Restaurants an der Uferpromenade des Mekongs eignen sich dafür hervorragend.
1995 wurde die Altstadt von Luang Prabang zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und einige buddhistische Klöster und die französische Kolonialarchitektur unter Denkmalschutz gestellt.
Auch ein Abendspaziergang lohnt sich: An vielen Bäumen, Restaurants und Cafés hängen bunte Lampions und verleihen den kleinen Straßen eine schöne Atmosphäre. Außerdem finden jeden Abend im Zentrum der Altstadt der hell erleuchtete und liebevoll hergerichtete (wenn auch touristische) Nachtmarkt statt. Hier werden hauptsächlich Souvenirs verkauft aber man findet auch einige Saft- und Essensstände. Die Essensstände mit Buffet bieten oft eine große Auswahl an verschiedenen Speisen bei denen man sich den Teller beliebig befüllen kann. Bezahlt wird i.d.R. pro Teller und ist ein wirkliches Schnäppchen (wir bezahlten immer zwischen 5000 und 15000kip).
Warum Luang Prabang also alle verzaubert?
Es sind nicht die Sehenswürdigkeiten, denn die halten sich in Grenzen. Es ist wirklich die gelassene, entspannte Atmosphäre die diese Stadt ausstrahlt. Es sind die liebevoll gemütlich hergerichteten Cafés und Restaurants in den restaurierten französischen Kolonialbauten, im Kontrast dazu die zahlreichen beeindruckenden Tempel, der zugegeben touristische aber unheimlich schöne Nachtmarkt und natürlich das köstliche Essen und die Gerüche, wenn man am Abend durch die Straßen schlendert.