Fernweh: Warum ich reise…

Für mich ist Reisen mehr als Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Beim Reisen reizt mich das Unerwartete, will den Tag nehmen wie er kommt und neue Erfahrungen sammeln, die mich persönlich weiterbringen. Und auch wenn es vielleicht kitschig klingt: Ich gehöre zu denen, die einfach Reisen müssen, um glücklich zu sein. Ich möchte Erinnerungen sammeln auf die ich gerne zurück blicke. 

Ich reise schon seit ich denken kann. Eigentlich sogar schon länger. An meine erste Reise kann ich mich nicht erinnern. Ich war erst ein paar Monate alt und konnte nicht mal laufen als meine Eltern mich das erste mal über Ländergrenzen hinaus brachten. Es ging in das ehemalige Jugoslawien, kurze Zeit später nach Griechenland und zwischendurch zahlreiche Reisen mit einem kleinen VW Bus innerhalb Deutschlands. Reisen und Camping war für mich Teil meiner Kindheit und das selbstverständlichste der Welt. Deswegen habe ich mich auch nie gefragt warum ich Reise. Für mich ist es Normalität.

In den letzten Jahren wurde ich allerdings immer öfter gefragt warum ich so oft reise und warum ich mir oft eher ungewöhnliche Reiseziele aussuche. Also habe ich angefangen mich mit der Frage etwas zu beschäftigen…

Die erste Antwort kommt mir sofort in den Sinn: Reisen macht mich einfach glücklich!

Valparaiso - Chile - ipackedmybackpack.de - Reiseblog
Statement in Valparaiso (Chile).

Aus der Routine des Alltag ausbrechen

Reisen ist für mich schon immer eine Art Selbsttheraphie, eine Notbremse wenn ich im Alltag unzufriedener werde. Aber auch um mich selbst wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen.

In unserem Alltag und im Job wird von uns verlangt tough zu sein und keine Schwächen zu zeigen. Nach einigen Monaten in der Heimat merke ich immer wie mich der Alltagstrott wieder einnimmt, ich unzufriedener werde und ich mit nach etwas Aufregung und Unbekanntem sehne.

Das Reisen bietet ein idealen Kontrast zum durchgetakteten Berufsleben. Es gibt kein Druck, keine Termine, kein Stress.  Ich kann machen was ich möchte und bleiben wo es mir gefällt. Ich kann mich einfach treiben lassen.

Sich selbst herausfordern

Ich reise weil ich hin und wieder persönliche Herausforderungen brauche. Auf Reisen ist man immer wieder gezwungen seine eigene Komfortzone zu verlassen, Gewohnheiten hinter sich zu lassen und seine eigenen Grenzen kennenzulernen.

Das macht einfach nur Spaß und schafft so unglaublich viel Selbstbewusstsein und Stolz. Es ist toll Abends voller Stolz ins Bett zu gehen, weil man am Tag wieder über sich hinaus gewachsen ist, die Herausforderungen bewältigt und viel erreicht hat.

Die Welt und ihre Kulturen kennenlernen

Ich liebe es neue Eindrücke zu sammeln und die Welt und ihre Kulturen zu entdecken. Man lernt über die Geschichte, die Kultur und die verschiedenen Sichtweisen. In Peru hat mich z.B. die Verbundenheit zu Pachamama “Mutter Erde” beeindruckt.

Samoa - Südsee - ipackedmybackpack.de - Reiseblog
Ein einsamer Strand auf Samoa…

Zu sich selbst finden

Auf Reisen kann ich am besten meine Gedanken sortieren. Man hat Zeit und den nötigen Raum um seine Gedanken schweifen zu lassen und über sich und sein Leben nachzudenken.

Das Leben zu schätzen wissen

Wir  sind gelegentlich unzufrieden und vergessen dabei, was für ein privilegiertes Leben wir doch eigentlich haben. Je nachdem wo man ist, wird man mit völlig anderen Lebensverhältnissen konfrontiert. Dann schäme ich mich fast, über was für belanglose Dinge ich mich in der Heimat ärgere: Mich ärgern, dass ich morgens mal wieder einmal eine Stunde länger zur Arbeit brauche weil die S-Bahn wieder eine Störung hat oder das das mobile Internet mal wieder so unheimlich langsam ist. Man wird sein zu Hause wieder mehr zu schätzen wissen. Man lernt sein Leben und die Welt wieder mehr zu schätzen.

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