Samoa: Geheimtipp unter den Südsee-Inseln

Wir wurden auf den Cook Islands ja schon vorgewarnt, dass es auf Samoa heißer werden würde, aber so? Spät am Abend kamen wir in Apia, der Hauptstadt Samoas an und bereits beim Warten auf das Gepäck schwitzte ich wie nach einem Marathonlauf. Wie soll das erst tagsüber werden?

Bereits im Flugzeug bekam ich einen ersten Eindruck der Samoaner: Unheimlich herzliche, große, übergewichtige, volltätowierte Menschen, die augenscheinlich Probleme dabei haben, sich in die zu schmalen Flugzeugsitze zu quetschen. Andere Touristen? Fehlanzeige. Wir waren die einzigen im Flugzeug.

Überhaupt ist Samoa gar nicht mit den Cook Islands vergleichbar. Es ist viel traditioneller und auch vor Ort trifft man kaum auf andere Touristen.

Samoa - Südsee

Samoa besteht aus zwei größeren und mehreren kleinen Inseln. Ich besuchte ausschließlich die Hauptinsel Opulu, mit der Hauptstadt Apia – dem einzigen Ort auf der Insel, wo man richtige Läden, Supermärkte und Banken findet. In den lokalen, farbenfroh-bunt bemalten Bussen läuft laute Musik und wirklich keiner ähnelt dem anderen.

Die Samoaner sind unheimlich freundlich und hilfsbereit. Viele Frauen tragen schöne Blumen hinter den Ohren und haben ein freundliches Lachen auf dem Gesicht. Die Schönheitsideale der Samoaner haben allerdings kaum etwas mit unseren gemeinsam. Ein Großteil der Samoaner ist übergewichtig, denn hier gilt eine gute Körperfülle als Statussymbol und ist ein Zeichen von Reichtum. Besonders auffällig ist auch der zusätzliche goldene Zahn, den viel Frauen zwischen den vorderen Schneidezähnen haben.

Samoa - Südsee

Die Fahrt mit dem vorab reservierten Shuttle zur Unterkunft war auch eine Erfahrung, die man wahrscheinlich nur außerhalb Europas machen kann. Unser Fahrer des nicht gerade günstigen Shuttles sammelte auf dem Weg noch Verwandte und Freunde ein, die uns ganz offensichtlich mit den zwei Liedern auf ihrem Smartphone, die 2,5 Stunden in Dauerschleife liefen, beeindrucken zu wollen.

Samoa - Südsee

Auf Samoa wohnt man traditionell in sog. Fales – offene Hütten auf Stelzen mit Planen oder anderen Vorhängen rundherum, die man bei Regen oder für etwas mehr Privatsphäre herunterlassen kann. Wände gibt es keine. Auf einer durchgelegenen Matratze auf dem Fußboden unter einem geflickten Moskitonetz döse ich bei rauschenden Wellen ein. Auch wenn ich mich eigentlich total auf die Übernachtungen in den Fales gefreut hatte, war es schon gewöhnungsbedürftig. Es war sandig, durch den Wind flatterten die Plastikplanen laut umher und gelegentlich kamen ein paar Hund vorbei, die einen interessiert beschnüffelten.

Samoa - Südsee

Mit viel besserer Laune wachte ich am nächsten morgen auf und realisierte, wie nah wir am Meer waren. Nämlich direkt, so dass man von unserer Hütte quasi direkt ins Meer springen konnte.

Unsere Hütte befand sich an einem tollen, endlos scheinenden, fast menschenleeren Strand. Nur ab und zu begegneten einem ein paar Einheimische, die sich im Meer abkühlten. Und auch in unserer Unterkunft schienen wir die einzigen Touristen zu sein.

Nach zwei Nächten verließen wir unsere Strandhütte und zogen in ein Motel in der Hauptstadt Apia. Wir zogen ins Tatiana Motel für 70 Tala pro Nacht im Doppelzimmer inkl. Frühstück. Ein nettes zentrales Motel, in dem hauptsächlich Einheimische wohnen und von einer unheimlich netten und hilfsbereiten Dame geführt wird.

 

Sightseeing auf Samoa

Das Highlight von Samoa: To-Sua Ocean Trench

To-Sua Ocean Trench - Samoa

Der wohl bekannteste und sehenswerteste Ort auf Samoa ist wohl der To-Sua Trench im Süden der Insel. Der Eintritt kostet 20 Tala. Jap – hier bezahlt man mit Tala. Süß, oder? Hier kann man mutterseelenallein im wunderschön schimmernden Wasser, das über eine lange steile Treppe erreichbar ist, schwimmen.

 

Turtles auf Samoa

Turtles - Samoa

Ein weiteres Highlight auf der Insel war ein kleiner See, in dem unzählige Schildkröten leben und darauf warten mit Brot gefüttert zu werden.

 

Pilaster Cave Pools

Pilaster Cave Pools - Samoa

Im Osten der Insel Opulu befinden sich die Pilaster Cave Pools, die zwar sehr schön aber etwas von Einheimischen Familien überlaufen sind.

 

Der schönste angeblich schönste Strand von Samoa: Der Lalomanu Beach

Lalomanu Beach - Samoa

Der Lalomanu Beach gilt als schönste Strand der Insel. Der Strand und das schöne türkis schimmernde Wasser sind wirklich traumhaft. Der endlose menschenleere Strand bei unseren Beach Fales hat mir aber etwas besser gefallen.

 

Was man sonst noch über Samoa wissen sollte…

Kosten einer Samoa-Reise

Die Lebensmittel im Supermarkt sind wirklich teuer und ich fragte mich oft, wie sich die Einheimischen hier diese Preise leisten konnten. Obst, Gemüse und nationale Gerichte bekommt man aber sehr günstig auf dem Food Market.

Eine Taxifahrt von Apia zum Flughafen kostete 30 Tala.

 

Unterkünfte auf Samoa

Für unser Beach Fale am Strand bezahlten wir 60 Tala pro Nacht p.P. inklusive Frühstück und Abendessen. Mahlzeiten sind hier auf Samoa bei fast allen Fales inkludiert, da sich einige weit außerhalb befinden und es schwierig werden würd sich selbst zu verpflegen. Für unser nettes Motel in Apia bezahlten wir 70 Tala pro Nacht für ein Doppelzimmer inklusive Frühstück.

 
Sightseeing auf Samoa

Samoa hat wirklich einige schöne Fleckchen zu bieten. Die Sightseeing-Angebote sind wie auch Touristen rar auf der Insel. Wir buchten eine Tagestour (die einzige die wir finden konnten) bei der Touristeninformation für 100 Tala pro Person bei einer Tour für zwei.

Eine weitere Möglichkeit die Insel zu erkunden ist mit dem Mietwagen. Eine Straße führt einmal rund um die Insel und der Norden ist mit dem Süden der Insel mit der Cross Island Road verbunden.

Immer dienstags findet die Siva Afi Show statt, bei der traditionelle Tänze aufgeführt werden. Ohne Essen bezahlten wir 20 Tala pro Person für die einstündige Show, die auch wirklich sehenswert war. Hier sah man auch mal vereinzelt ein paar wenige Touristen. Mir hat die Show sehr gute gefallen und hier war es sicher nicht nur günstiger, sondern auch besser und authentischer als auf den Cook Islands.

Mein Tipp:
Ein wahres Morgenspektakel: Eine Marschkapelle mit Polizisten musizieren jeden Morgen um 9h um ihren Dienst anzutreten. Sowas kann es wirklich nur in der Südsee geben…einmalig.

 
Gesundheit

Ich bin eigentlich jemand, der Hitze gut verträgt und wechselnde Wetterbedingungen nichts ausmachen aber so elend wie auf Samoa habe ich mich selten gefühlt. Ich kam mit der Hitze einfach nicht klar.

 
Shopping auf Samoa

Souvenirs kauft man am besten auf dem Flea Market in der Nähe des Busbahnhofs. An unzähligen Souvenierständen sollte für jeden etwas dabei sein.

 
Essen

Auf Samoa wird natürlich reichlich Obst gegessen, welches es günstig auf dem Essensmarkt zu kaufen gibt und wo es für uns zum Ritual geworden ist, uns dort jeden Morgen eine Trinkkokusnuss zu kaufen. Eines der Nationalgerichte ist Palusami. Ich könnte mich reinsetzen in das Zeug. Der kleine Snack besteht aus Taroblättern, Spinat und Kokusnussmilch eingewickelt in einem Bananenblatt und wird gebacken.

 
Sicherheit auf Samoa

Samoa hat auf mich einen super sicheren Eindruck gemacht. Auch nach Einbruch der Dunkelheit hatte ich keine Bedenken, auf den Straßen von Apia spazieren zu gehen.

 

Mein Fazit von Samoa

Samoa war toll und eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte. Trotzdem war ich an unserem letzten Tag froh, Samoa zu verlassen. Nicht weil es mir nicht gefallen hat – im Gegenteil. Die Zeit hier war wunderbar und auch die Samoaner strahlen eine Freundlichkeit aus, die einem selten begegnet. Schnell hat man sich hier was von der relaxten, positiven und unkomplizierten Lebensweise abgeschaut. Aber die extreme Hitze hier machte mir wirklich zu schaffen. Für mich ist Samoa ein wahres Südseeparadies, das hoffentlich noch lange das authentische Leben und die natürliche Freundlichkeit beibehalten wird.

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