Hawaii: Road-Trip auf Big Island

Big Island (eigentlich Hawaiʻi) ist die größte Insel des Aloha-State Hawaii und wohl die vielfältigste Insel die ich je besucht habe. Man findet Vulkanlandschaften die nicht von diesem Planeten zu sein scheinen, grüne Regenwälder, schneebedeckte Berge, schwarze und weiße Strände.

Big Island besteht aus fünf großen Vulkanen die teilweise erloschen, schlafend oder aktiv sind. Dazu gehört auch der Kīlauea, der zu den aktivsten Vulkanen der Welt zählt. Am Tag bevor wir unseren Flug von Samoa nach Hawaii starteten, kamen wir in Honolulu an – Datumsgrenze sei Dank. Einen Transitbereich gibt es hier nicht. Am nächsten Morgen nahmen wir das erste Flugzeug mit Hawaiian Airlines in einem fast menschenleeren Flugzeug weiter nach Kona/ Big Island. Der Flug dauerte nur eine kurze halbe Stunde. Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt haben, begann unser Hawaii-Abenteuer.

Diese Dinge solltest du bei einem Besuch auf Big Island nicht verpassen:

In Puna nach Lavaströmen suchen

Puna - Big Island - Hawaii

Ziel unseres ersten Tages auf Big Island war der Puna District, wo einen Regenwälder, schwarze Strände, erstarrte Lava-Bäume und einem mit viel Glück sogar aktive Lavaströme erwarten. Allein das macht das Puna District schon zu einem ganz besonderen Ort, den ich mit der entspannten Atmosphäre auf Anhieb ans Herz gewachsen ist. Im hippen Puna District leben Hippies, Außenseiter, Exzentriker, Künstler und Überlebenskünstler die hier eine alternatives Paradies geschaffen haben und die eine Leichtigkeit ausstrahlen, von der man sich schnell anstecken lässt.

Puna - Big Island - Hawaii

Unser Ziel im Puna District war Kalapana, am Ende des 130er Highways. Eine Ortschaft die 1990 von einem Lavastrom begraben wurde und heute Aussichtspunkt für ins Meer fließende Lava ist, wenn die Feuer- und Vulkangöttin Pele mal wieder ihren Zorn zum Ausdruck bringt. Dieser Anblick blieb uns heute leider verwehrt, da die Lava aktuell wohl unterirdisch fließt. Ein Spaziergang in der Gegend lohnt sich trotzdem, bei der man über schwarze erstarrte Lavaabgüsse spaziert.

Puna - Big Island - Hawaii

Übernachten in der Hippiekomune Pahoa

Die Nacht verbrachten wir im kleinen Hippieörtchen Pahoa, welches sich am besten mit einer Mischung aus wilder Westen und Hippiekomune beschreiben lässt, deren Einwohner an der Flower Power festhalten und ein alternatives Ökodörfchen mit einem besonderen Flair geschaffen haben. Im Ort ist alles Bio: Bio-Supermarkt, Bio-Restaurants … Hier fanden wir noch eine niedliche Unterkunft, das Island Paradise Inn, mit zwei Zimmern und Küche für etwa 70USD pro Nacht (Stand Januar 2016).

Mein Highlight von Big Island: Der Hawai’i Volcanoes National Park

Am zweiten Tag auf Big Island besuchten wir den Hawai’i Volcanoes National Park, der nur eine kurze Autofahrt von Hilo entfernt ist. Der Park beheimatet zwei aktive Vulkane und gehört seit 1987 zum UNESCO Weltnaturerbe. Der Eintritt für ein privates Fahrzeug kostet 20USD (Stand 01/2016) und ist für 7 Tage gültig. Der Nationalpark ist wirklich gigantisch und wir haben ihn zeitlich wirklich unterschätzt. Man braucht wirklich einen ganzen Tag um nur das wichtigste zu erkunden. Erste Anlaufstelle war für uns das Kilauea Visitor Center, um uns über die aktuellen vulkanischen Aktivitäten zu informieren und uns Tipps für eine Route und Wanderwege geben zu lassen. Man trifft aber auch unterwegs im Park immer wieder auf Ranger, die sehr behilflich sind und einem nützliche Tipps geben können.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Wir fuhren entlang des Crater Rim Drives, eine etwa 18km lange Straße die am Kilauea Visitor Center startet und sich an der Kilauea Caldera entlangschlängelt und zum Jaggar Museum führt. Auf dem Weg dahin kommt man an einigen Attraktionen und kurzen Wanderwegen vorbei. Highlight für mich war die Aussicht vom Kilauea Overlook, vor dem Jaggar Museum. Von diesem Aussichtspunkt aus hat man perfekte Sicht auf den riesigen rauchenden Halemaʻumaʻu-Krater der sich in der Caldera des Kilauea Vulkans befindet. Man sollte auf jeden Fall versuchen zweimal hierher zu kommen, einmal tagsüber und einmal nach Einbruch der Dunkelheit, um das orangeflackernde Licht aus dem Inneren zu bestaunen.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Nach hawaiianischem Glaube lebt hier die Feuer- und Vulkangöttin Pele, daher hat der Halemaʻumaʻu für die Hawaiianer eine ganz besondere Bedeutung. Einer hawaiianischen Legende nach, wurde sie von ihrem Vater und ihrer Schwester Namaka, der Meeresgöttin, von ihrer Heimat Tahiti fortgeschickt und fand auf Big Island ihre neue Heimat. Ist sie wütend oder gereizt, ergießt sie glühende Lava und zerstört damit regelmäßig Straßen.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Anschließend nahmen wir die “Chain of Craters”-Road die vorbei an zahlreichen Kratern und vulkanischen Überbleibseln bis zum Meer hinab führt. Vorbei an Lava Tubes und Thermalbädern, die mich etwas an Rotorua erinnerten, erreichten wir ein Lavafeld. Mit immer heißer werdenden Schuhsollen liefen wir über das Lavafeld hoch zu einem Krater. Fester Boden unter den Füßen? Kaum, unter einem knistert und qualmt es. Die Straße endet am Hōlei Sea Arch, ab hier kommt man wegen aktiven Lavaströmen nicht mehr weiter.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Mittlerweile war es dunkel geworden und wir machten uns auf den Rückweg. Auf halben Weg sahen wir auf einmal roten Qualm aufsteigen. Da mussten wir hin. Und tatsächlich: Glühende aufsteigende Lava.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Wir fuhren noch einmal zum Jaggar Museum, denn dort soll man eine ähnliche Aussicht haben. Und so war es auch. Hier tummelten sich die ganzen Leute herum und bestaunten den aufsteigenden orangeflackernden Qualm aus dem Vulkan. Gigantisch.

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Wir suchten uns an dem Abend eine Unterkunft in Hilo. Hilo ist die Hauptstadt von Big Island und idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den Nationalpark und zum Mauna Kea.

Am Waipio Valley Lookout die Aussicht genießen

Big Island - Hawaii

Am nächsten Morgen machten wir uns direkt weiter zum Waipio Valley Lookout in Honokaa. Hier ist eigentlich auch ein schöner Trekkingweg aber der ist aktuell leider wegen einem Denguefieberausbruch auf Big Island geschlossen. Aber auch der Ausblick ist schon gigantisch.

Touri spielen in Kailua-Kona

Wir fuhren weiter nach Kona, von wo wir am nächsten Morgen weiterfliegen werden. Kailua-Kona ist neben Hilo die zweitgrößte Stadt Big Islands und ist sehr touristisch. Hier findet man alles was das Touri-Herz begehrt: Zahlreiche Hotels, Restaurant und Souveniershops. Hier ohne Reservierung eine günstige Unterkunft zu finden ist gar nicht so einfach. Alles schien ausgebucht zu sein. Zum Glück fanden wir noch eine schöne und günstige Unterkunft. Es war ein Apartment mit Wohnbereich und Küche, das wir uns mit einem anderen Zimmer teilten. Kaffeeliebhaber sollten hier einen Kona-Kaffee trinken, denn dieser zählt zu den besten und teuersten Kaffeesorten der Welt.

Zu den schönsten Stränden der Kailua-Kona Region zählt der White Magic Sand Beach. Meinen durch den vielversprechenden Namen hohen Erwartungen wurde der Strand aber nicht gerecht.

Sterne beobachten auf dem Mauna Kea

Maua Kea - Big Island - Hawaii

Am späten Nachmittag machten wir uns auf dem Weg zum Mauna Kea um von hier am Abend Sterne zu beobachten. Der Mauna Kea liegt zwischen Kona und Hilo und ist einer der besten Orte um Sterne zu beobachten. Und das war wirklich gigantisch. Für Astrologieinteressierte ist die Mauna Kea Visitor Information Station ein wichtiger Ort um Abends Sterne zu beobachten. Von Januar bis März kann man von hier die strahlende Milchstraße sehen. Da waren wir ja ausnahmsweise zur richtigen Zeit da. Abends findet hier eine Himmelsbeobachtung statt. Es werden zahlreiche Teleskope aufgestellt und jeweils auf einen anderen Himmelskörper ausgerichtet. Dabei wird einem viel erklärt und gezeigt. Und das alles kostenlos! Man sollte sich aber auf jeden Fall dick anziehen, denn es kann ziemlich eisig werden. Hier oben gibt es heiße Schokolade, Kaffee, Instantnudeln und Gefriergetrocknete Astronautennahrung zu kaufen.

Maua Kea - Big Island - Hawaii

Ihr fragt euch warum der Mauna Kea als Vulkan nicht zum Hawaii Volcano Nationalpark gehört? Das liegt daran, dass er als schlafend gilt. Sein letzter Ausbruch ist etwa 4600 Jahre her.

Mein Fazit von Big Island

Wer bei einer Hawaii-Reise mehr als Strand und Meer will, für den ist Big Island ideal. Mir hat Big Island unheimlich gut gefallen und ich hätte dort auf jeden Fall mehr Zeit einplanen sollen. Vor allem der Hawai’i Volcanoes National Park und die Puna-Region mit all der erstarrten Lava ist sehr beeindruckend und mit keiner der Orte die ich bisher besucht habe vergleichbar.

Weitere Impressionen von Big Island

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii
Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

Hawai'i Volcanoes National Park - Big Island - Hawaii

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